Kommt sie oder kommt sie nicht? Diese Frage wird seit geraumer Zeit vor jeder Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed ventiliert. Immerhin hängt von der erwarteten Zinswende die strategische Ausrichtung einer Vielzahl von Finanzmarktakteuren ab.
Doch auch zuletzt schreckte die Fed erneut vor der Leitzinserhöhung zurück, obwohl sie bereits seit Monaten psychologisch den Boden dafür bereitet. Als Grund vermuten Experten die jüngsten Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten, vor allem in den Schwellenländern. Doch das Umfeld für die Wende sei prinzipiell gut: Die US-amerikanische Wirtschaft zeigt robustes Wachstum, die Arbeitslosenzahlen bewegen sich um 5 Prozent. Einen weiteren Aufschub werde sich die Fed nicht leisten können, ohne an Glaubwürdigkeit einzubüßen, meinen Volkswirtschaftler. Noch in diesem Jahr sei daher mit der Zinswende zu rechnen. Für Aktienanleger folgen darauf erfahrungsgemäß nicht unbedingt gravierende Einbußen, jedoch mittelfristig ein gedämpftes Kurswachstum.